@Evel
Das in dem Bereich geforscht und getestet wird, weiß ich auch. Aber Nachrichtentechnik und Energietechnik sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe des gleichen Bereichs.
Im Studium nach den Grundsemestern in der Elektrotechnik muß man sich u.a. entscheiden für Nachrichten- und Informationstechnik oder Energietechnik oder dem Zwidder Meß- und Regeltechnik.
Das auch beim Senden der noch so kleinsten Information auch immer Energie übertragen wird ist klar, aber die Energie ist nicht nutzbar, um z.B. Elektromotoren anzutreiben, sie reicht gerade aus die versendete Information zu transportieren.
Ein ausgeschaltetes Handy ohne Akku im normalen Gebrauch per Funkwellen zum Leben zu erwecken, ist Science Fiction, zur Zeit unmöglich. Die Sendeantennen der Funkmasten sind nicht in der Lage solche Energien abzugeben.
Was Cruiser hier meint,
"als wenn ihr eine total leere Batterie im i-Key des Jukes habt. Haltet den dicht an den Startknopf und schon könnt ihr starten, weil der i-Key gesendet hat"
sind RFID-Chips, die in den Auto-Schlüsseln verbaut sind. Hält man den i-Key nahe genug rechts am Lenkrad vorbei ans Armaturenbrett, wird man vom Auto quasi als Berechtigter identifiziert und der Wagen läßt sich starten. Das System wird z.B. benutzt um Tiere (Hunde, Katzen, Pferde, Zootiere usw. ) zu Chippen und nicht mehr Tätowieren zu müssen, bei Mülltonen, Containern, Banknoten, Personalausweis und Reisepaß, Zutrittskontrolle usw.
Und hier mal was zur Reichweite (ohne eigene Energieversorgung ist die Reichweite lächerlich):
Beim RFID-System reicht die Energie des Lesegerätes zum Senden und Empfangen von Informationen tatsächlich aus, um den RFID-Chip zum Leben zu erwecken. Die Energie liegt im mV- oder µV-Bereich mit entsprechenden µA-Strömen, reicht für die Nachrichtenübertragung aus, etwas anderes damit betreiben oder antreiben kann man damit aber nicht.
Hinsichtlich der Reichweite von RFID unterscheidet man folgende Bereiche:
Close Coupling: Beim Close Coupling werden Reichweiten von 0 cm bis 1 cm erreicht. Die Transponder müssen in ein Lesegerät eingesteckt werden bzw. ihre Position muss beim Lesen genau definiert sein. Der Frequenzbereich liegt bei diesen Systemen zwischen 1 Hz und 30 MHz. Durch die enge Kopplung können dem Transponder größere Energiemengen bereitgestellt werden, wobei zu beachten ist, das die übertragene Energie proportional zur Frequenz ansteigt. Die Datenübertragung zwischen Transponder und Lesegerät kann durch induktive oder kapazitive Kopplung erfolgen. Anwendungen, bei denen es auf höchste Sicherheit ankommt, werden durch dieses Verfahren realisiert.
Remote Coupling: Die Reichweiten bei diesen Systemen betragen bis zu 1 m, der Betrieb erfolgt bei Sendefrequenzen zwischen 100 und 135 kHz, 6,75 MHz, 13,56 MHz und 27,125 MHz. Die Datenübertragung wird bei allen Remote-Systemen durch induktive Kopplung erreicht. Etwa 90-95 % aller verkauften RFID-Systemen gehören zu den induktiv gekoppelten Systemen. Die Energieversorgung des Transponders erfolgt passiv, d.h. zum Betrieb des Chips reicht die übertragene Energie aus dem Magnetfeld des Lesegerätes aus.
Long Range: In diesem Bereich sind Reichweiten von 1 m bis zu 10 m typisch. Der Frequenzbereich liegt im Mikrowellenbereich. Die Datenübertragung erfolgt durch das Backscatterverfahren, die Energieübertragung reicht aber lediglich für die Sendung eines Wake-up- oder Sleepsignal. Zur Versorgung des Transponderchips mit Energie und der Erhaltung der gespeicherten Daten wird eine Stützbatterie benötigt. Als Anwendungsgebiet wären Mautsysteme denkbar.