Ohh shit, was habe ich getan!? Ich rufe Verschwörungstheoretiker auf den Plan.
Meine Sicht der Dinge:
Warum hatte der Trabbi keine Zukunft als die Grenze zur DDR fiel?
Das Ding taugte nix will ich nicht sagen, fahren konnte man damit ja, aber die moderne Technik in Westdeutschland war besser.
Mit Zulassungsvorschriften hatte das nichts zu tun, das Ding wollte keiner mehr haben, erst recht nicht mehr kaufen.
Auf dem Motorradsektor haben die letzten Jahre Ducati und KTM die Japaner geschlagen weil sie kompromisslose Nischenbikes produziert haben die up-to-date und hip sind. Beides auch Importeure, genauso wie Yamaha, Suzuki und Honda auch.
Sag bloß wir Deutsche hätten explizit etwas gegen die Japaner?!
Hinzu kommt BMW - diese Firma hat seit Mitte der 90er, 1993 um genau zu sein, wieder angefangen praxisgerechte Maschinen zu bauen und überrascht den Markt seither immer wieder mit Neuentwicklungen mit denen die Konkurrenz einfach nicht mithalten kann. Allen voran GS und RR waren und sind Verkaufsschlager denen die Erbauer aus Nippon nahezu nichts entgegensetzen können.
Fukushima hat ihnen zudem einen Genickschlag versetzt von dem sie sich lange erholen mussten um wieder auf die Beine zu kommen.
Auch die PKW-Hersteller werden von den deutschen Firmen stets aufs neue regelrecht vorgeführt weil die Konzepte aus Fernost viel zu konservativ sind.
Welches deutsche Amt verbietet ein Schiebedach bzw. welche Lobby drängt sie dazu? Und warum durfte es Nissan 2010 nicht in den Juke einbauen, jetzt 2014 aber doch? Sogar ein Panoramadach!
Da ist keine Verschwörung im Gange, die Japsen sind einfach nur so langsam. Sie können weder den Leistungshunger stillen noch die Gier nach immer modernerer Technik befriedigen. That´s all!
Für Nissan kam die Wende erst mit dem QQ weil er dem Zeitgeist entsprach und praktisch ist.
Den heute so geliebten SUV hat doch Mercedes erfunden. Als damals die M-Klasse auf den Markt kam, haben sie gar nicht gewusst was sie lostreten, deswegen haben sie auch lange gebraucht bis aus dem schweren Schlachtschiff ein massentaugliches Vehikel wurde. Zwischenzeitlich haben sie es sich mit der A-Klasse bei der Kundschaft verscherzt und anderen Firmen das SUV-Feld überlassen. Bis der GLK kam war der Zug für sie fast abgefahren. Sie haben gepennt, nichts weiter. So geht es den meisten Japsen bis heute. Sie schnallen nicht recht was der Markt von ihnen verlangt.
Auch die Ersatzteilpreispolitik passt nicht so recht.
Geh zu Mercedes und verlange nach einem schnöden Clip. Hat der Lagerist einen schlechten Tag, dann knöpft er dir dafür 50 Cent ab, normalerweise sagt er "Passt schon, verschwinde. Dafür lohnt es nicht eine Rechnung zu erstellen."
Was sagt der Nissan-Mensch: "Macht Dreifuffzich!" Alda, da bleibt mir die Spucke weg und ich bekomm Schnappatmung!
Ein Ersatzteil 7 (in Worten Sieben) mal so teuer wie beim "Premium-Hersteller"!
Wohlgemerkt, das ist kein Einzelfall sondern eher die Regel, wenngleich ein recht rüdes Beispiel. Beim Faktor 2 ist man aber recht schnell. Solange es sich nicht nur um banale Verschleißteile handelt die man sich auch im Zubehör besorgen kann, fährt man mit einem deutschen Autowagen günstiger.
Ein Clip kommt nicht aus Japan, hohe Importkosten fallen somit als Ursache weg. Jetzt sag du mir bitteschön nicht, dass hier wieder eine Lobby am Start ist die Nissan einen solchen Preis vorschreibt von den Kunden zu verlangen.
Bitte nicht von mir behaupten ich würde hier Bashing betreiben! Wahrlich, ich habe nichts Grundlegendes gegen die Japaner im Allgemeinen und/oder Nissan im Besonderen. Ich bin bisweilen auch sehr zufrieden mit meinem Jukie und habe mich bewusst für den Kauf entschieden.
Ich will aber dass Leute vom Stigma befreit werden es würde in D etwas dafür getan Importeure fernzuhalten.
Hätte sich Nissan mit dem Nismo 4WD nicht auf den deutschen Markt getraut und wäre ein Audi Q3 Quattro nicht so teuer, dann hätte nie in Erwägung gezogen einen Japaner zu kaufen. Subaru war ob des Preises für den Impreza oder Forester noch im Gespräch, jedoch das Händlernetz nicht der Burner und die Optik eher mehr denn weniger zweifelhaft.
Jenseits 30 k€ war ich nicht bereit zu berappen, somit fielen die meisten deutschen Bürgerkäfige durchs Suchraster, für ein Schiebedach, Xenon, Soundanlage und andere Spielereien wäre ich aber bereit gewesen tiefer in die Tasche zu greifen.
Ich hätte am liebsten auch noch auf den Nismo RS gewartet, nur bin ich heilfroh dass ich es nicht getan habe, denn ich hätte jetzt noch kein neues Fahrzeug. Sie sind zu langsam!
Und eine richtige Granate die sich am Juke R orientiert wird sowieso nie kommen, erst recht keine bezahlbare die sich mit RS, AMG, M, OPC und Konsorten messen kann. 250...300 PS im halbwegs vertretbaren finanziellen Rahmen wäre meine Wunschvorstellung gewesen. Es hat nicht sollen sein! Cést la vie - ich sterbe nicht daran.
Schuld ist Nissan alleine, nicht ich, nicht du, nicht der deutsche Staat und dessen Organe oder Wirtschaft.
Jetzt bin ich Mitte 30, fahre den Juke 10 Jahre, dann bin ich ergo Mitte 40 und brauche keine Rakete mehr. Der Midlife-Crisis werde ich sicher nicht verfallen, eher schon dem Spieltrieb entsagen. Gilt für mich, nicht für andere, aber in 10 Jahren können sie wieder (oder immer noch) langweilige, leistungsarme Dosen bauen, dann ist es mir egal denn dann brauche ich nichts mehr Ausgefallenes mit viel Schnickschnack.
Da tut es mir dann aber auch ein Meriva Diesel o.ä. 0815-Zeug - und es wird wieder knapp mit einer Entscheidung pro Nissan.
So weit reicht zumindest meine Vorstellungskraft schon.