Ich möchte mal einen kleinen Erfahrungsbericht zum ESP beim Juke schreiben.
Im Mainstream ließt man oft, daß das ESP im Juke empfindlich ist, kann auch ich bestätigen.
Das ESP ist abschaltbar, wozu das ESP überhaupt da ist und warum man es braucht oder brauchen könnte und deshalb möglichst immer eingeschaltet läßt ist im Internet gut zu lesen, ABER wann schaltet man es ab speziell beim Juke
Vorweg:
In erster Linie geht es mir um die 2WD Jukes, NICHT die 4WD Jukes, die in diesem Fall vermutlich keine Probleme bzw viel mehr Lösungsmöglichkeiten haben. Im Einzelfall wäre aber "Feedback" interessant, da ich es mit meinem 2WD nicht beurteilen kann.
Durch gleich 3 kurz aufeinander folgende Ereignisse im Winterurlaub Harz 2011/2012 und Winterurlaub Erzgebirge 2012/2013 (Situationen nochmals nachgestellt für mich zur Bestätigung) wurde mir das Problem klar, zuvor war alles "graue" Theorie aus Internet. Im Flachland reicht mir mein 2WD, im Bergigem oder Gebirge lernt man aber schnell die Schwächen eines 2WD Autos besonders im Winter kennen.
Situation 1: Über Nacht waren ca 25cm Schnee gefallen, der Juke stand auf Parkplatz der Pansion, dieser hatte nur Kiesbett und stieg leicht an zur Hauptstraße hin, ca 10 Meter bis dahin, kein Wegkommen mehr. Nach Abtragen von Schnee bis auf Resthöhe ca 15cm war es immer noch nicht viel besser, immer noch kein Wegkommen und mit der Vor-/Zurück Methode hätte es noch sehr lange gedauert. Testweise mal ESP abgeschaltet und schon fuhr der Juke fast problemlos zur Hauptstraße, hier ESP wieder eingeschaltet und Ausflug konnte beginnen.
Situation 2: Einige Zeit später auf geräumter aber nicht gestreuter Hauptstraße immer stärker ansteigend mit stark vereister Fahrbahn mußte ich immer weiter vom Gas runter da die Vorderräder es immer weniger schafften, bei Restgeschwindigkeit 30kmh und endgültig durchdrehenden Rädern hielt der Juke plötzlich an als wenn ich gebremst hätte. Nichts ging mehr, kein Anfahren möglich. Erneut ESP ausgeschaltet und etwas schlecht aber immerhin fuhr er wieder an und ab 20kmh und mehr wieder richtig gut. ESP dann erst wieder eingeschaltet als Anhöhe überwunden war.
Situation 3: Am Ende Urlaub auf Weg nach Hause von Landstraße auf Feldweg eingebogen, mitten in der Wildniß (mußte mal dringendst für Königstiger ) Der Feldweg war naß und sehr lehmig, desweiteren von Hauptstraße aus abfallend, deshalb rückwärts reinrollen lassen. Hat aber nichts genützt, zu weit reinrollen lassen und alle Räder nun auf lehmigen und nassen Boden. Kein Zurückkommen auf Hauptstraße, der Juke fuhr zwar mit durchdrehenden Rädern ganz langsam vorwärts aber GLEICHZEITIG rutschte das Heck seitlich weg zu einem Graben hin aus unbekannten Gründen. Die Frau ans Steuer gesetzt und mir die komische Geschichte von aussen angesehen.
Feststellung: Die Lenkung steht auf Geradeaus, die Vorderräder drehen unterschiedlich schnell durch, ein Hinterrad rollt normal ABER das andere neigt zum Blockieren, deshalb seitliches Wegrutschen. Nach ESP aus problemloses erreichen der Hauptstraße und ESP wieder eingeschaltet.
Was ich mir nun gedacht habe hatte sich durch Lesen weiterer Artikel und vor allem durch Gespräche mit dem bestätigt.
Generell: Stimmt die Anzahl der Umdrehungen der Räder NICHT mit der durch Stellung des Lenkrades vorgegebener Fahrtrichtung überein DANN hält der Juke das für den "Schleuderfall" und BREMST zur Stabilisierung des Autos unter Anderem das entsprechende einzelne Hinterrad ab.
Was im Normalfall eine sehr gute Unterstützung ist, wirkt aber in speziellen Situationen dem Problem nicht entgegen sondern macht erst richtig ein Probleme daraus
Es gibt 4 hauptsächliche Situationen, bei denen ESP eher schadet als hilft, 3 davon hatte ich dank Berge und Winter gleich mal erleben dürfen. Die 4. ist trockener aber sehr unebener Weg (Feldweg) mit vielen Kuhlen und Kuppen. Durch ständig schwankende Belastung der einzelnen Räder mit dem Fahrzeuggewicht kommt es auch oft und kurz vor, daß eines der vorderen Antriebsräder in entlasteter Situation keinen festen Kontakt zum Boden hat, es dreht dann ganz kurz durch und ESP greift ganz kurz ein, man merkt das als Fahrer nicht unbedingt da das ESP Blinken schneller vorbei ist in Amatur als angefangen, ohnehin kommt das ESP Blinken erst dann, wenn das ESP bereits eingegriffen hat und es eine zeitlang macht.
In dieser Situation hat der Fahrer subjektiv das Gefühl, daß der Juke schlecht fährt und bekommt den eigentlichen "Kampf der Räder" so nicht mit.
Aus alledem habe ich für mich persönlich damals folgende Lehre gezogen:
Wenn ich aufgrund sehr schlechter Fahrbahnverhältnisse WENIGER als 40kmh fahre dann schalte ich ESP ab, sonst nicht. Damit habe ich dann für mich eine generelle funktionierende Regel für "Wann schalte ich das empfindliche ESP am Juke ab" ..... und natürlich auch "wann nicht."
Vielleicht konnte ich dem Einen oder der Anderen hier was wissenswertes schreiben, vielleicht auch nicht ABER ich sage mir immer: Wenn es auch nur einem Menschen was bringt, hat es sich automatisch gelohnt und ist sicherlich im Sinne eines Forum